2016
Dienstag 04. Oktober 2016
Besuch vom Heide-Ranger Jan Brockmann
Beim ersten LandFrauenabend nach der Sommerpause hatten wir Besuch
vom Heide-Ranger Jan Brockmann.
In einem interessanten Vortrag mit tollen Bildaufnahmen hat er über
die Entstehung und Entwicklung der Heideregion berichtet.
Durch die schlechten Bedingungen für Ackerbau und Viehzucht
wurde die Region um das Jahr 1830 zum Armenhaus Deutschlands.
Viele Menschen wanderten nach Nordamerika aus.
Mittels Aufforstungsprämien versuchte die Staatsregierung dem entgegen zu wirken.
Die Heidelandschaft wurde dadurch erheblich kleiner.
Aufschwung bekam die Region durch die Erfindung des Mineraldüngers um 1870.
Landwirtschaft wurde wieder besser möglich und durch die literarischen Werke von Hermann Löns
sogar der Tourismus angekurbelt. Alle wollten sehen, was sie in seinen
Büchern gelesen hatten. Die Heidegasthöfe entstanden und extra Sonderzüge von den
großen Städten z.B. Hamburg, Hannover, München wurden eingesetzt.
Im Jahr 1920 wurde die Heide als eines der ersten Naturschutzgebiete ernannt.
Wird die Heide als Kulturlandschaft jedoch nicht genutzt und gepflegt, verwaldet sie.
Als eine bis heute durchgeführte Pflegemaßnahme ist das Plaggen.
Dabei wird die obere humose Bodenschicht abgestochen. Früher per Hand,
heute mit einer Maschine. Dadurch werden die Voraussetzungen
für das Wachstum neuer Heidepflanzen geschaffen, die den kargen, sandigen Boden benötigen.
Das Material wird als Einstreu genutzt und kann dann als Dünger
wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.
Auch der Begriff Plackerei leitet sich davon ab.
Am Ende des Abends war allen Anwesenden klar: Ein Besuch in der Heide lohnt sich
und sollte bald mal wieder auf dem Terminplan stehen!